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  • Carmen Ullrich
  • 27. Juli 2024

Aktualisiert: 28. Juli 2024



Gefühlt bin ich mein Leben lang mit Pferden verbunden. Von klein auf faszinierten mich diese Tiere und suchte ich deren Nähe. Erst heute und durch meine Ausbildungen zur Lebens- und Sozialberaterin, Trainerin für Embodiment und pferdegestützter Coach verstand ich auch mein Bedürfnis dahinter meine Zeit mit den Pferden zu verbringen. Als ich begann für mich zu reflektieren bemerkte ich, dass das Reiten für mich nie im Vordergrund stand, sondern das Zusammensein mit den Tieren mir half zur Ruhe zu kommen, wenn alles um mich herum wieder zu "laut" wurde.


Sie bewerten uns Menschen nicht, für sie spielt es keine Rolle welchen Job wir ausüben, welches Auto wir fahren, welchen Urlaub wir buchen und ob wir Markenkleidung kaufen. Pferde leben im Moment, im Hier und Jetzt und spiegeln uns ganz klar, wenn wir nicht authentisch sind.


Mein Pferd Nadin Kash begleitet mich seit 22 Jahren, was mehr als mein halbes Leben ist. Ich behaupte, dass wir beide uns erst jetzt - im fortgeschrittenen Alter, ich 41 und sie 27 - so wirklich echt kennenlernen durften. Durch eine Mentorin, die mich begleitet, erkannte ich, dass Nadin mich wahrnimmt und meine Nähe sucht, wenn ich wirklich ich bin und keine Rolle spiele oder Maske aufsetze und dafür nicht einmal Leckerlis notwendig sind ;). Was so simpel klingen mag, war für mich eine riesige Herausforderung. Denn Nadin ignorierte mich oft und zeigte mir sehr klar, dass sie keinen Bock auf mich hatte. Schritt für Schritt und mit viel Feingefühl lerne ich sie immer besser zu verstehen und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Bewusst sage ich "lerne", da es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Auch Rückschritte und Tage, an denen gefühlt nichts klappt gehören dazu.


Während der Ausbildung zur psychologischen Beraterin kam die Idee mein Pferd Nadin in die Beratung zu integrieren. Das Schöne daran ist, dass die Menschen, die zu mir kommen nicht unbedingt eine Leidenschaft für Pferde haben müssen, sondern das Tier ganz individuell eine Rolle in der Beratung bekommt. Der Zauber liegt für mich in der freien Begegnung, in der sowohl der/die KlientIn als auch das Pferd die Möglichkeit hat selbst zu wählen, wieviel Nähe oder Distanz benötigt wird. Im Beisein des Tieres fällt es leichter über die eigenen Gefühle zu sprechen und die Schlüsselmomente sind meist diejenigen, wenn das Pferd von sich aus den Kontakt zum/zur KlientIn sucht. In diesen Momenten fließen Tränen, entspannen sich die Gesichtszüge, werden wie von selbst die Schultern lockern und huscht ein Lächeln über das Gesicht.








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